Der Flug rückt immer näher. Nun sind es nur noch knapp 2 Wochen bis wir Richtung New York starten, um den Frosch endlich wieder in Empfang nehmen zu können.
Dieser befindet sich gerade vor der Süd-West-Küste Irlands mit Kurs auf Baltimore.

Nachdem Michi die Verschiffung organisiert hatte, hieß es in den letzten Wochen „was muss mit, was nicht“. Die noch wichtigere Frage aber: „Was dürfen wir überhaupt mitnehmen, wie muss es verstaut werden, was passt alles in den Laster?“
Alles in Kisten verpackt, unter dem Bett und auf dem Dach verstaut, ging es am Montag früh los Richtung Hamburg.
An den Kasseler Bergen fiel mir ein, dass Seabridge den Boden vor der Verschiffung desinfizieren muss und alle groben Verschmutzungen vorher vom Eigentümer entfernt werden müssen. Shit! vergessen! Aber dazu später mehr…

Bei meiner Frühstückspause meldete sich Amelie und Till (Vorbesitzer des Frosches) per Facebook bei mir: Ob ich nicht auf einen Kaffee vorbeischauen möchte. Klar, dachte ich mir. Zeit hab ich ohne Ende, da die Einlieferung eh erst am nächsten Morgen ist und eine Pause kann ich nach 450km bei 80km/h auch allemal vertragen. Also neues Ziel ins Navi eingegeben und eine leichte Kursanpassung nach Westen gemacht. Dort angekommen nahm Ole mich – bzw. seine alte Heimat, den Laster – mit lautem bellen in Empfang. Nach Kaffe und Kuchen, einem kleinen Fußballspiel mit den Jungs und anschließenden Erinnerungsfotos mit dem Frosch machte ich mich weiter Richtung Hamburg.

Da dort dieses Wochenende das Hafenfest stattfand, versuchte ich mein Glück auf der anderen Elbseite in Finkenwerder. Ich fand auf einem Schulparkplatz eine super Bleibe für die Nacht – Kiosk & Grieche direkt um die Ecke.
Gleich frühmorgens startete ich den Diesel und fuhr quasi im Schritttempo – totales Baustellenchaos zur Zeit, mit etlichen Brückensperrungen – zum Terminal nach Hamburg.
Dort angekommen zog ich eine Nummer. Nach einer Minute stand schon meine Nummer auf der Anzeigetafel und ich ging ein Stockwerk höher ins Büro. Buchungsbestätigung und Fahrzeugschein vorzeigen, schon hatte ich die Einfahrtskarte zum Hafen. Die Dame rief mir noch hinterher „So eine (Sicherheits-)Weste haste? Zieh die mal an. Unten am Container einfach nach Hilfe rufen!“
Also fuhr ich durch die Schranke und schon kam der Verlader auf mich zu: „Stell dich mal da in Reihe 5!“. Er verglich die Fahrgestellnummer mit den Papieren und meinte: „Ok, das wars“.
Verdutzt schaute ich ihn an: „Das ging aber schnell!“.
„Jo, da kommt gleich einer der macht das Schadensprotokoll. Kannst warten oder mitkommen“
„Darf man hier rauchen“ fragte ich.
„Neee, aber sieht hier eh keiner“ grinste er.
Also wartete ich bei einer Zigarette darauf, das alle bestehenden Schäden protokolliert wurden. Völlig überflüssig dachte ich mir, am Ende standen tausende Kratzer, Dellen und Roststellen auf dem Bericht.
Nun noch schnell zum Container zurück, Einlieferungsbeleg bekommen und das wars.
Zusammen dauerte alles keine 15min.

PS: Hier das Live-Tracking:
https://www.marinetraffic.com/de/ais/home/oldshipid:319890/oldmmsi:265137000/olddate:lastknown

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