20.09.-29.09.2015

Hatten wir bis dato immer entspannte Grenzübergänge – an diesem Tag war es damit vorbei. Erstmal brav in Reihe anstellen und warten, es war Wochenende und Kanada macht Billigshopping beim Nachbarn. Dann ein Kreuzverhör das sich gewaschen hat und obendrauf gleich noch eine ordentliche Fahrzeugdurchsuchung. Wir durften nicht dabei sein, sondern hatten im Nebengebäude zu warten ohne zu sehen, wer da alles in unserem Zuhause rumstiefelt und was dort getrieben wird. Einige Stunden später durften wir dann endlich fahren – mit einigen Lebensmitteln weniger –kurz vorher erst für ein Heidengeld in Kanada gekauft.

Welcome to the United States of America  – das hatten wir uns anders vorgestellt.

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Vorbei an Seattle, ließen wir Washington State links liegen – nahmen den schnellsten Weg an die Küste. Nach den vielen Wochen Wald konnten wir es kaum erwarten, endlich wieder am Meer zu sein.

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Wir begannen im nordöstlichsten Küstenort von Oregon: Fort Stevens.

Folgten von dort aus dem Highway #101, welcher Anfangs nur spärliche Blicke auf das Meer zu bieten hat, bis nach Cannon Beach, einem der vielen Seebäder der Küste ist der Haystack Rock. Bei Ebbe lässt es sich wunderbar über den langen und breiten Strand zu dem Felsen hinwandern und die sonst verdeckte Wasserwelt beobachten.

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Bestaunt haben wir auch die Villen, welche nicht besser hätten platziert stehen können: direkt an den Dünen. Für nur 3,5 Millionen Dollar ist man dabei…

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Abseits der Seebäder tauchen immer wieder kleine Buchten und wilde Strandstücke voller Treibholz auf.  Und wenn man sich an den Klippen etwas Zeit nimmt und die wilde Brandung absucht kann man Seelöwen beim baden beobachten.

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Viele Leuchttürme weisen den Schiffen den Weg an der rauen und nebelreichen Küste – was auch meist klappt.

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Was ich nur als Schnaps kannte, waberte uns täglich auf den Strassen entgegen. Nebel, so dicht wie Rauch bei einem Waldbrand oder einem ordentlichen Sandsturm. Doch so schnell er gekommen war, verschwand er auch.

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Am Cape Meares steht der riesige Octopus Tree, der seinem Namen alle Ehre macht.

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Aber auch die anderen Bäume der Küstenregion sind aussergewöhnlich:

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Ab diesem Punkt führt der Highway fast ausschliesslich an der Küste entlangund kann es locker mit dem berühmten Highway #1 in Kalifornien aufnehmen. Alle paar Kilometer möchte man anhalten, Fotos schiessen oder an den wilden Stränden spazieren gehen.

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Die breiten Strände gehen bald in Dünen über und es folgt das langgesteckte Gebiet der großen Oregon Dunes – die Sahara lädt zum durchwandern ein – aber Vorsicht ist geboten: Hier wimmelt es von rasenden Buggies, die einen jederzeit über den Haufen fahren können.

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Hat man die Dünen hinter sich gelassen, ist man schon in Kalifornien – und darf an der „Grenzkontrolle“ mal wieder Obst und Gemüse lassen. Alles mexikanische darf nicht eingeführt werden. Kein Problem ist es, das ganze schnell am Kontrollpunkt aufzuessen. Die Kontrolleurin wartete brav bis ich fertig war, um die Schalen und Kerne der Avocados einzusammeln.

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Schon folgt das nächste Naturspektakel. Die haarigen Bäume an der Küste werden zu einem dichten Wald, bis man plötzlich inmitten der riesigen Redwoods angelangt ist. Sie wachsen um die 100 Meter hoch, und um hier einen Baum zu umarmen, braucht es eine halbe Fussballmannschaft.

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Einige der dicksten von ihnen wurden ausgehöhlt und lassen sich mit einem Auto durchfahren. Der Drive-Thru-Tree misst in der Durchfahrt etwa 2.40 Meter breite und 3 Meter höhe. Leider jeweils ein paar Zentimeter nach oben und zur Seite zu wenig für unseren Frosch. 

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Mehrmals machten wir Spaziergänge durch die Wälder und waren immer wieder erstaunt über diese Giganten.

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Eine Gruppe von Redwoods, direkt nebeneinander gewachsen und verschmolzen, dienen sogar als Hochzeitskapelle.

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Wer Zeit hat, kann schon mal reservieren:

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Und für wen das dann doch zu lang gedauert hat: eine nette Alternative. Wenn schon Baumbestattung, dann doch wohl hier:

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Die Avenue of the Giants bildet das Sahnehäubchen des gesamten Naturschutzgebietes: Kleine Seitenwege der Avenue führen direkt auf schmalen Pfaden zwischen den Redwoods hindurch

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und hier findet man auch den Grössten von allen: den Giant Tree:  grösster Baum der Welt – 112 Meter hoch und einen Umfang von 17 Metern.

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Die Redwoods waren ein grosser Umweg für uns, da nun wieder hunderte von Meilen nach Norden gefahren werden muss. Ich war am zweifeln, ob sich das für ein paar Bäume lohnt – und was soll ich sagen: traumhafter als in den Redwoods kann ein Waldspaziergang nicht sein. Es war Liebe auf den 1. Blick!

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