Der Grenzübertritt ging absolut easy über die Bühne, nach 15 Minuten war alles erledigt. 3 Beamte stiefelten kurz durch den Frosch, aber eher aus privater Neugierde – die offen herumliegenden Zigaretten aus den USA, sowie die „verbotenen“ Lebensmittel im Kühlschrank haben keinen interessiert.


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Gleich hinter der Grenze wartete das erste Pflichtprogramm:

Die berühmten Niagarafälle. Die Horseshoe-Falls – die schönen grossen

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und nicht die „mikrigen“ amerikanischen auf der anderen Seite

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Die Auswahl zum Erkunden der Wasserfälle war groß. Wir entschieden uns für die „Journey Behind the Falls“. Alle bekamen einen gelben Regenmantel welche natürlich gleich angezogen wurden, obwohl die Schlange bis zum Eingang 10 Wartezeit bedeutete. Damit die Touristen schön ruhig in Reihe stehen bleiben und nicht zu sehr schwitzen, stehen dort natürlich riesige Ventilatoren herum.

Nachdem man dann untenrum schön nassgeschwitzt war, konnte das gleiche nun obenrum passieren.

Auf der Aussichtsplattform spritzte einem das Wasser nur so um die Ohren, binnen weniger Sekunden war man nass. Ein tolles Erlebnis – nur hatte ich  im Hinterkopf ständig Sorge dass bei jedem nächsten Foto die Kamera Schrott sein könnte…

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Nach einer Woche hing uns das Ami-Essen schon mächtig zum Hals raus. Würstchen, Käse und Brot schauen zwar aus wie bei uns, aber geschmacklich wie Plastik. Da kam uns doch der ALDI kurz vor der Grenze wie gerufen und wir probierten unser Glück – und hatten Pech: nichts, aber auch rein gar nichts ist dort aus Deutschland.

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Nächster Versuch also in Kitchener.

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Dort findet laut Reiseführer immer ein traditioneller Markt der deutschstämmigen Mennoniten statt, der uns vertraute Wurst und Brotsorten anbietet. Leider nur Donnerstags und Samstags. Wir waren Freitag da.

In der Markthalle gibt es jede Menge Möglichkeiten zu schlemmen.  Zum Beispiel Schnitziel und Goulash.

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In Kitchener findet übrigens auch das Oktoberfest statt – Canada’s Greatest Bavarian Festival!

Wir besuchten den Oktoberfest-Store. Alles was das Herz begehrt: Von Dirndl´s und Lederhosen zu Bierkrügen und Wimpeln.

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Fast hätte ich Romy eine Badewanne für unterwegs besorgt 🙂

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Ontario ist die Provinz der glitzernden Seen und Kiefernwälder. Nach nur wenigen Kilometer waren wir  da. Und die nächsten Wochen sollten wir auch nicht recht viel anderes sehen.

Der Wasaga-Beach beim Lake Huron.

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Der nächste Stellplatz war für den Bruce Peninsula Nationalpark geplant. Aber am Wochenende erkundet schon der Kanadier sein Revier. Und da alle Kanadier gerne mit riesigen Campingmobilen anrücken, und davor noch ein extra Moskitozelt aufbauen wo jedermann beim abendlichen Zusammensitzen Platz hat, ist so ein Park auch schon mal voll.

Wir hatten die Gelegenheit, so ein „Monster“ von innen zu begutachten, und das sind nur ca. 30% vom Innenleben:

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Egal, am Leuchtturm war auch ein Parkplatz. Und wenn dort nicht ausdrücklich ein Schild steht dass man dort NICHT ÜBERNACHTEN darf, dann darf man das.

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Mit der Chi-Cheemaun-Fähre überquerten wir samt Frosch den Lake Huron und betraten Indianerland: Manitoulin-Island (Geisterinsel). Sie ist die  größte in einem See gelegene Insel der Erde.

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Einen Stellplatz in freier Wildbahn zu finden, ist in Ontario gar nicht so einfach. Kanada ist ein riesiges Land, mit im Verhältnis dazu sehr wenigen Bewohnern. Da muss doch jede Menge Platz für uns und unseren Frosch sein. Jedoch ist so gut wie jeder Weg, der von den Strassen abzweigt in Privathand. Entweder wohnt da jemand, es wird bald jemand da wohnen oder da ist ein Campground. Ansonsten wird jeder Weg durch Bäume oder Wasser versperrt.

Nach langer Suche hatten wir wiedereinmal Glück – auf einem alten Friedhof.

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Endlich auf dem Transcanada-Highway angekommen, führte uns diese wunderschöne Strecke nicht nur schnell an den Lake Superior sondern auch halb darum herum.

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Und was man da unterwegs nicht so alles findet:

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Die Pancake-Bay

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Kanada-Gänse

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Old Woman Bay

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Eine riesige Kanada-Gans ist das Wahrzeichen von Wawa

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Der Pukaskwa National Park, etwas abseits des TCH (Trans-Canada-Highway).

Moskitos und Black Flies, die uns schon die letzten Tage an den Seen und Wäldern die Zeit etwas vermiest haben, waren hier fast unerträglich. Vergeblich sprühten wir uns mit diversen Mittelchen ein, entzündeten Mücken-Spiralen und ein Lagerfeuer mit ganz viel Rauch.

Das ist schon echt gemein. Da ist man an den schönsten Fleckchen der Erde und diese kleinen Arschlöcher vermiesen einem echt jeden Spass. Sobald man sich nicht bewegt greifen sie an. Anfangs waren sie nur Nachts so aggressiv, doch dort wurde man auch tagsüber angegriffen.

Die Moskitos sind ja schon fies – laut Thorben so doof, dass man sie mit der Hand fangen kann. Hilft aber nix, wenn die in Scharen kommen.
Getoppt werden diese nur noch von den Black Flies. Das sind so kleine Minifliegen, sehen aus wie bei uns in Deutschland die Fruchtfliegen. Die setzen an den Stichen der Moskitos an, beissen rein und dann läuft schön das Blut raus wenn man sie nicht rechtzeitig erwischt.

Haha, aber uns wurde Mut gemacht. So schlimm sei das nicht, in Alaska gibt es die Horseflies – um einiges grösser wie unsere Schmeissfliegen – die beissen vorzugsweise Elche, welche dann mal schnell nen halben Liter Blut lassen. Ach, und wenn mal kein Elch da ist, dann wird sich halt ein Mensch gesucht. Das beruhigt einen nur insofern, wenn man in Kanada sitzt. Lassen wir uns überraschen, was Alaska für uns bereithält.

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Da also Bewegung am besten Hilft nicht gebissen zu werden, machten wir einem Spaziergang zum See und Strand. Auf dem Rückweg durch den Campground entdeckten wir zwischen den Bäumen versteckt einen Landrover. Mit Laufer-Kennzeichen. Da klopften wir doch gleich mal an um unsere fränkische Nachbarschaft zu begrüssen.

Sabine und Stefan haben 5 Monate Zeit für Ihre Reise, und sind von LA aus über Mexico nach Alaska und dann durch Kanada gefahren mit dem Endziel Halifax. Bei kühlem Bier werden Geschichten und Tipps ausgetauscht. Es war ein schöner Abend und schön, sich mal wieder auf Deutsch zu unterhalten. Schade dass wir genau die entgegengesetzte Tour fahren, und so verabschieden wir uns am nächsten Tag wieder – aber nicht, ohne ein Date im Frankenland für die Zukunft ausgemacht zu haben.

Wer bei den beiden mal in ihrem Blog stöbern möchte: https://dagehtsoeiniges.wordpress.com

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Der Rainbow-Falls Provincial Park sollte unser letzter Stop am Lake Superior sein. Unglaublich, das wir seit Tagen an einem See entlang fahren. Wenn man so am Sandstrand bei sanftem Wellengang an dessen Ufer sitzt, muss man sich tatsächlich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es kein Meer ist.

Nach einem langen Fussmarsch erreichten wir die Wasserfälle, Romy musste ab und zu mal eine Kampfpause einlegen.

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Zurück am Campground fütterte Romy die kleinen niedlichen Streifenhörnchen

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Und dann verfütterten wir Klein-Romy an die Moskitos

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Was dann wegen Kratzen und Mückenvernichten nachts nicht geschlafen wird, holen wir unter Tags beim Fahren nach.

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Zu Romy´s 2. Geburtstag, am 26.06., gab es wie versprochen ein Dreirad vom Walmart in Thunder Bay und natürlich einen Kuchen. Da wir im Laster keinen Backofen haben, musste auf die schnelle eine aufgetaute Zitronentorte herhalten. Und nach der vielen Sahne wurden die Kalorien mit Papa auf dem Dreirad weggestrampelt. Auf dem Dollarama Parkplatz. Was sind wir nur für Rabeneltern.

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Durch Ontario geht eine von vielen Zeitzonen Kanadas. Eine Stunde wurde uns geschenkt. Hab ich doch immer noch mit dem Jetlag zu kämpfen, da kommt gleich nochmal was obendrauf. Was positives gibt es aber doch: Da Romy jeden Abend versucht, das Schlafengehen hinauszuzögern und es jeden Abend später wird. Alle 2-3 Wochen so eine Zeitverschiebung, und wir bleiben immer im Rahmen 🙂

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Der Weg nach Kenora führte uns durch vermeintliches Todesgebiet: Tausende kleine Seen liegen rings herum. Ideales Brutgebiet für die kleinen Butsauger. Ich sah uns schon blutleer vor dem  Laster liegen.

An Huber´s Lone Pine Lodge machten wir halt – gute deutsche Küche – das wär´s gewesen. Leider macht das Restaurant nur am Abend auf. Mit Manfred – gebürtiger Oberbayer – und Betreiber der Lodge unterhielten wir uns eine ganze Weile, dann zeigte er uns das Restaurant (dort kann man deutsche Masskrüge für 26 Dollar das Stück kaufen) und schenkte uns hausgemachte deutsche Bratwürste. Klasse!

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Mittags kehrten wir bei Tim Horton´s ein – das ist „die“ Restaurantkette Kanada´s schlechthin. Da stehen die Leute immer Schlange, egal wann man dort ankommt. Neben Mc Donald´s, Subway´s, Wendy´s und den ganzen anderen Fastfood-Restaurants eine recht leckere und günstigere Alternative.

Kaum dort angekommen, war unser Frosch schon wieder eine Attraktion. Ein paar Biker erkundeten während des ganzen Mittagessens unseren Laster.

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Wir werden ständig angesprochen, Fotografiert und ausgefragt. Kontaktfreudig sind sie, die Kanadier. Und neugierig. Und sehr sehr nett. Wenn mann nicht Bier, Topflappen, Spielzeug etc. geschenkt bekommt, hängt auch schon mal ein Zettel an der Windschutzscheibe mit einer Einladung, die Nacht auf  Ihrem Stück Land zu verbringen.

Im Rushing River Provincial Park badeten wir im warmen flachen See. Wir waren nicht alleine, der Platz war gut besucht. Da fragte ich mich doch die ganze Zeit, warum hier so viele Asiaten Urlaub machen – bis mich Thorben darauf aufmerksam machte, das dies Kanada´s First Nation sei. Autsch. Vielen sieht man ihre Indianische Abstammung an, aber bei einigen muss ich wohl demnächst genauer hinsehen.

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Bei Walmart in Kenora schlugen wir unser letztes nächtliches Lager in Ontario auf. Trotz mehrerer Verbotsschilder hatten noch andere Camper vor, dort zu übernachten. Bei einigen wenigen Walmarts ist das Übernachten nicht erlaubt, was aber nicht an der Geschäftsleitung, sondern an der Stadt liegt. Der nahe Campingplatz will ja schliesslich auch was verdienen. Mit unseren Nachbarn kamen wir schnell ins Gespräch und hatten einen schönen Abend. Ein Bambi besuchte uns auch noch, was Romy dann quer über den Parkplatz jagte.

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